Der Glockenturm in Pracze ist das charakteristischste Gebäude des Dorfes, ein einzigartiges Denkmal der traditionellen Dorfarchitektur. Er wurde in Fachwerkbauweise errichtet, wobei das Holzgerüst der Wände mit Ziegeln ausgefüllt wurde.
Im Inneren des Glockenturms befindet sich eine Holzkonstruktion für die Glocke aus massiven Balken, die auch die Wände stabilisiert. Das auf einem der Balken eingravierte Datum weist auf das Jahr 1846 hin, als der Glockenturm in seiner heutigen Form errichtet wurde, obwohl seine Geschichte wahrscheinlich länger zurückreicht. Die Inschrift auf der Glocke besagt nämlich, dass sie bereits 1720 von Joachim Wilhelm von Maltzan gestiftet und 1906 renoviert wurde.
Der Glockenturm, der zum Bauernhof "Froschecke" gehört, hat den Bewohnern von Prač im Laufe der Jahrhunderte im Alltag und bei wichtigen Ereignissen gedient. In deutscher Zeit gab die Glocke den Rhythmus der Feldarbeit vor und signalisierte die Mittagspause der Bauern. Sie verkündete den Abschied von den Toten, wenn sie zum Friedhof gebracht wurden. Im Falle eines Brandes wurde mit ihr Hilfe herbeigerufen. Heute wird die Glocke an Sonn- und Feiertagen gegen 9.30 Uhr geläutet und lädt zu wichtigen Ereignissen in Froschhorn ein, wie z. B. zu Festen und Gottesdiensten. Die Glocke wird traditionell zur Begrüßung des neuen Jahres geläutet.
Die Inschrift auf der Glocke erinnert an eine Stelle aus dem Buch Micha: "Es ist dir gesagt worden, o Mensch, was gut ist. Und was verlangt der Herr von dir, wenn nicht Recht zu tun, Barmherzigkeit zu lieben und demütig zu sein vor deinem Gott?"
[Text von der Informationstafel am Glockenturm].